Hämorrhoiden

Hämorrhoiden sind Blutadergeflechte, die unter der Schleimhaut liegend, wie weiche Kissen den oberen Analkanal ringförmig auskleiden. Hämorrhoiden liegen bei jedem Menschen vor! Wenn sie sich im Analkanal vergrößern und langsam nach außen gedrückt werden, können Beschwerden auftreten.

Symptome:

  • Blut am Stuhl, Toilettenpapier oder in der Wäsche
  • Jucken, Nässen, Schmieren
  • Fremdkörpergefühl
  • Gefühl einer unvollständigen Entleerung
  • Druckschmerz
  • Vorfallende Knoten beim Stuhlgang

Entstehung:

  • Chronische Verstopfung
  • Harter Stuhl
  • Langes Pressen
  • Durchfallartiger Stuhl
  • Abführmittelgebrauch
  • Übergewicht
  • Sitzende Lebensweise und Bewegungsmangel
  • Schwangerschaft
  • Veranlagung, Bindegewebsschwäche

Als Hauptursache der Erkrankung wird eine Auflösung der Verbindungsfasern zwischen den oberflächlichen und tiefen Schichten des Analkanals und unteren Mastdarms angesehen. Dadurch kommt es zur Verlagerung der genannten Strukturen. Vorfallende Hämorrhoiden stellen also nur die Spitze des Eisberges dar. Bei ihrer Behandlung muss man also genau diese Verlagerung berücksichtigen. Außerdem darf man ihre Rolle bei der Feinkontinenz nicht außer Acht lassen.

Bei der Diagnostik des Hämorrhoidalleidens spielt die Anamneseerhebung eine große Rolle. Danach folgen die proktologischen Untersuchungen inkl. Schließmuskeldruckmessung, Ultraschalluntersuchung und evtl. Dickdarmspiegelung.

Therapie:

Das Behandlungsziel ist die Beseitigung der Strukturenverlagerung nach unten/aussen inkl. Verkleinerung und Befestigung der Hämorrhoiden im Analkanal.

Konservative Therapie:

In unserer Praxis führen wir nach Möglichkeit zunächst eine konservative Therapie über einen Zeitraum von 3 Monaten durch. Diese beinhaltet:

Operative Therapie:

Wenn die konservative Behandlung nicht erfolgreich ist, favorisieren wir die von Dr. Pakravan selbst entwickelte transanale offene Hämorroidopexie. Diese Methode berücksichtigt aktuelle pathophysiologische Erkenntnisse, ist einfach durchführbar und gewebeschonend. Außerdem kann sie im Gegensatz zur Stapler-Op nach Longo, die in unserer Praxis ebenfalls zur Anwendung kommt, komplett unter Sicht durchgeführt werden. Die transanale offene Hämorrhoidopexie und die Stapler-OP nach Longo können ambulant oder auch stationär durchgeführt werden, wobei individuelle Risikofaktoren bzw. Begleiterkrankungen berücksichtigt werden.
Ist die Gewebeverlagerung zu ausgeprägt, sodass ein kompletter innerer Vorfall des Mastdarms (Rektumprolaps) und/oder eine Aussackung der Darmwand (Rektocele) bestehen, ist eine transanale offene Hämorrhoidopexie oder Stapler-Op nach Longo nicht ausreichend.
Die Patienten leiden dann häufig unter dem Gefühl der unvollständigen Entleerung, müssen stark Pressen oder gehen sehr häufig auf die Toilette. Diese Symptomatik stellt eine bestimmte Form der Verstopfung dar, die durch eine Schwäche der Beckenbodenmuskulatur entstanden ist. Sie wird als Obstruktions-Defäkations-Syndrom (ODS) bezeichnet.
In diesen Fällen führen wir die S.T.A.R.R.-Operation durch. Bei diesem Verfahren wird die Gewebeverlagerung, also der untere Abschnitt des Mastdarms komplett entfernt. Der normale Anteil des Enddarms wird gleichzeitig zusammengeklammert.
Dieser Eingriff wird unter stationären Bedingungen durchgeführt.