Steißbeinfistel

Bei einer Steißbeinfistel liegen ein oder mehrere Fistelkanäle im Bereich der Gesäßfurche vor, die in Verbindung zu einem kleinen Hohlraum auf dem Steißbein stehen, der Steißbeinzyste (Sinus pilonidalis). Die äußeren Fistelöffnungen findet man meist etwa 10 – 12 cm vom After entfernt. Selten trifft man sie mehr als 1 – 2 cm neben der Gesäßfurche an. Die Steißbeinfistel entwickelt sich oft ohne besondere Schmerzen und fällt nur auf, weil die Wäsche immer wieder verschmutzt ist. Eine Steißbeinfistel heilt nicht ab, auch wenn lange Zeit keine Beschwerden bestehen.

Symptome:

Bei erstmaliger Feststellung einer Steißbeinfistel liegt häufig eine eitrige Entzündung (Abszess) vor. Im Gegensatz zu den Analfisteln besteht keine Verbindung zum Analkanal.

Die Fisteln bzw. Abszesse entstehen durch Einwachsen von Haaren beim Aneinanderreiben der beiden Gesäßhälften. Gefördert wird dies durch Schweißbildung in dieser Region. Männer mit starker Behaarung im Bereich des Afters sind besonders gefährdet.

Therapie:

Vorbeugen:

  • Speziell bei starker Behaarung sollten die Haare entfernt werden.
  • Bei starker Schweißbildung und sitzender Tätigkeit: täglich Reinigung mit Wasser
  • Vermeidung von Kunststoffsitzen
  • Benutzung von Baumwollwäsche

Bei bestehender Fistel:

  • Operation

Um eine bestehende Steißbeinfistel zu heilen, ist eine Operation erforderlich. In vielen Fällen kann ein kleiner, minimal invasiver Eingriff durchgeführt werden, das sog. „Pit Picking“. Hierbei werden alle Fistelöffnungen knapp ausgeschnitten, sodaß Wunden von nur wenigen Millimetern Größe entstehen. Die Entzündung kann dann über diese Öffnungen abheilen, die Wunden schließen sich von selbst. Mehr als 90% aller Steißbeinfisteln können mit dieser Technik geheilt werden. Die Operation kann ambulant in unserer Praxis unter Narkose durchgeführt werden.

In den Fällen, in denen der Befund zu groß für dieses Verfahren ist, wird die Steißbeinzyste komplett entfernt und die Wunde plastisch vernäht (Verfahren nach Karydakis). In seltenen Fällen muß die Wunde offen gelassen werden, die Abheilung dauert dann mehrere Wochen.